SPD fordert Wirtschaftsminister Pfister auf, die Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu forcieren

Veröffentlicht am 27.04.2009 in Landespolitik

photocase.com, Fotograf: AndreasF.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert Wirtschaftsminister Ernst Pfister auf, angesichts der Wirtschaftskrise deutlich mehr für die Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu tun und die tatsächliche Situation nicht zu beschönigen. "Die Landesregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden, damit nicht noch mehr Ausbildungsplätze verloren gehen", forderte Reinhold Gall MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion.

Schließlich sei aus den Verlautbarungen des Deutschen Industrie und Handelstages bekannt, dass auch in Baden-Württemberg bis zu 10 Prozent der Ausbildungsplätze verloren gehen könnten. Es gehe hier um das Schicksal junger Menschen, denen der Einstieg in den Beruf deutlich erschwert werde. "Die Unternehmen verbauen sich aber auch ihre eigene Zukunft, wenn sie die Zahl ihrer Ausbildungsplätze reduzieren und damit den Fachkräftemangel verschärfen ", erklärte Gall.

Die SPD kann aber auch in den Zahlen des vergangenen Ausbildungsjahres trotz des Anstiegs an Verträgen keinen so überragenden Erfolg erkennen, wie Pfister es beschönigend darstellt. Zum einen sei die Zahl der Verträge lediglich um 800 gestiegen - also um gerade einmal ein Prozent. "Das ist angesichts der vergangenen Hochkonjunktur und der Versprechungen aus dem Ausbildungspakt für die Jahre 2007 bis 2010 blamabel", sagte Gall. Der Ausbildungspakt mit der Unterschrift der Landesregierung habe ein Plus von 7600 neuen Lehrstellen pro Jahr versprochen. "Wenn davon netto nur 800 übrig bleiben, ist das beschämend", sagte Gall.

Noch bedenklicher sei zum anderen, dass 2008 lediglich knapp die Hälfte aller Lehrstellenbewerber, die bei der Arbeitsagentur gemeldet waren, einen Ausbildungsplatz erhalten hätte. "Wenn in einer Hochkonjunktur für rund 32.000 junge Menschen kein Berufseinstieg gefunden worden sind, müssen alle Alarmglocken schrillen", erklärte Gall. Wer dennoch Erfolge bei der Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft verkünde, verschleiere die Realität und verschweige zudem, dass sich die Landesregierung der bedarfsgerechten Weiterqualifizierung junger Menschen über die beruflichen Schulen bislang verweigert habe.

 

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