Andreas Stoch besucht Nattheimer Wanderschäferei

Veröffentlicht am 03.08.2018 in Wahlkreis

Der Heidenheimer SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Andreas Stoch, setzte als einen seiner ersten Wahlkreistermine in der parlamentarischen Sommerpause einen Besuch bei der Nattheimer Wanderschäferei Wiedenmann und erkundigte sich über die derzeit medial vieldiskutierten Probleme der Schäfer im Land.

Gleich zu Beginn des Gesprächs dankten die beiden Geschäftsführerinnen des traditionsreichen Familienbetriebs, Karin Wiedenmann-Riek und ihre Tochter Kerstin Riek, dem Abgeordneten für die unter Grün-Rot massiv ausgebaute Unterstützung für die Schäfer in Baden-Württemberg. Entsprechend der Landschaftspflegerichtlinie wurde eine breite Förderpalette für den Landschaftserhalt von speziellen Grünlandbiotopen, wie zum Beispiel die hiesigen Wacholderheiden, aufgelegt. Für die Förderperiode 2014 bis 2020 wurden die Mittel gegenüber der vorherigen Förderperiode um zwei Drittel auf 49 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt. „Das war ein Meilenstein und hat uns Schäfern endlich die Wertschätzung entgegengebracht, die wir mit unserer Arbeit für den Naturschutz und damit auch für das Gemeinwohl verdienen“, so Wiedenmann-Riek, die mit 1.000 Mutterschafen und 100 „Zutretern“ (angehende Mutterschafe) ca. 300 Hektar Wacholderheiden im Landkreis beweidet.

Trotzdem gebe es noch Problemfelder, berichtet sie dem Fraktionschef, der diese in Stuttgart thematisieren möchte. Eines der wichtigsten sei, den Generationenwechsel zu schaffen. Für viele Betriebe sieht Wiedenmann-Riek kaum Zukunft. Es müssten Perspektiven für junge Schäferinnen und Schäfer geschaffen werden. Dabei gehe es neben der auskömmlichen finanziellen Unterstützung für die Dienstleistung in der Landschaftspflege auch um den Abbau unnötiger Bürokratie und von Überregulierungen im Tierschutz sowie um die Verbesserung von Kranken- und Rentenversicherung. Sorge mache ihr auch der subventionierte Verdrängungswettbewerb in der Landwirtschaft. „Für uns Schäfer wird es immer schwerer, Weideflächen zu bekommen, vor allem für die Winterbeweidung. Müssen die Schafe über den Winter in den Stall, wird das für uns unwirtschaftlich“. Auch den zunehmenden Flächenverbrauch sieht Wiedenmann-Riek kritisch. Bei der Förderung müsse außerdem beachtet werden, ob die Weideflächen groß und zusammenhängend und damit einfach zu beweiden sind, oder ob sie – so wie für die Schäferei Wiedenmann – weitläufig zerrissen und geografisch bedingt schwer zugänglich sind. „Hier sollte es einen Obolus geben“, schlägt Wiedenmann-Riek vor. Die Wolfsdiskussion dagegen hält sie für überdramatisiert.

Für bedenklich halten die Schäferinnen und der frühere Kultusminister die wachsende Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft. Gerade den Kindern müsse wieder vermittelt werden, wo Lebensmittel herkommen und was die Grundlage für gesunde Ernährung ist. Hier sieht Stoch eine Chance in der Ganztagesschule. Dafür könnte es entsprechende Kooperationen mit Betrieben und Vereinen geben.

Glücklich ist Wiedenmann-Riek, dass ihre Tochter den Schäferberuf erlernt und auch den Meister anstrebt und den bereits in sechster Generation befindlichen Familienbetrieb übernehmen wird. Stolz sind die beiden Schäferinnen auf ihren Berufsstand und wünschen sich sowohl von der Landespolitik als auch von den Kommunen ausreichend Unterstützung, so dass die traditionelle Wanderschäferei auch zukünftig bestehen kann.

 

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