SPD Heilbronn-Land gegen Tiertransporte ins EU-Ausland

Veröffentlicht am 25.11.2018 in Ortsverein

Der SPD Kreisparteitag Heilbronn-Land hat sich mit großer Mehrheit für einen Antrag des SPD Ortsvereins Beilstein gegen Tiertransporte ins EU-Ausland ausgesprochen. Im Antrag, der jetzt an den SPD Landesparteitag geht, fordern wir wirksame Kontrollen nach der EU Tiertransportverordnung (TTVO) für Transporte ins EU Ausland. Der europäische Gerichtshof hat 2015 entschieden, dass die TTVO auch für Transporte aus und in die EU sichergestellt werden muss. Dennoch ist es den Behörden bisher nicht gelungen, dies wirksam umzusetzen. Medienberichte zeigen die grausame Realität von Behördenversagen bei Tiertransporten insbesondere in den Nahen Osten, die Türkei und Nordafrika. Dort werden Wirbeltiere wie Rinder, Schafe und Schweine oft tagelang in LKWs ohne die nach TTVO vorgeschriebene Versorgung eingepfercht, um dann am Ende qualvoll in Schlachthöfen zu enden. Insbesondere an den EU Außengrenzen, wie in Bulgarien, stehen die Viehtransporter oft tagelang in der Hitze, die Tiere werden unzureichend versorgt, quälen sich in der Enge des Transporters und bezahlen oft schon auf dem Transport mit ihrem Leben.

Obwohl die Medien schon seit Monaten über die unhaltbaren Zustände berichten, schaffen es die zuständigen Behörden und Politiker nicht eine Lösung herbeizuführen. Dabei sind sie seit 2015 durch das EuGH Urteil dazu verpflichtet. Der in Baden-Württemberg für die Umsetzung zuständige Minister Hauk (CDU) verweist in einer kleinen Anfrage der SPD im Landtag auf die EU und „runde Tische“. So werden in der Zwischenzeit in Baden-Württemberg weiterhin Tiertransporte ins EU Ausland genehmigt, obwohl Minister Hauk weiß, welches Leid diese Tiere durchlaufen müssen. Der SPD Ortsverein Beilstein ist der Ansicht, dass EU-weit alle wirtschaftlichen Tiertransporte ins EU Ausland sofort ausgesetzt werden müssen, bis die Politik eine Regelung zur Umsetzung und Kontrolle des EuGH Urteils gefunden hat. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Tiere für träge Lösungsfindungen die Leidtragenden sind.

Der Antrag weist weiterhin auf die gestiegenen Exportzahlen für Rinder ins EU Ausland hin. So wurden 2017 aus Deutschland deutlich mehr Rinder ins EU-Ausland exportiert als in die gesamte EU. Wir verurteilen den Transport lebender Tiere aus ökonomischen und religiösen Gründen. Fleisch kann durchaus auch mit Kühlmitteln per LKW oder Schiff exportiert werden. Auf diesem Wege gelangt beispielsweise jedes Jahr Rindfleisch aus Argentinien in die EU. Tiere leiden zu lassen, weil lebende Transporte günstiger sind, sollte nicht mehr genehmigt werden.

Den genauen Antragstext finden Sie unter:

https://www.spd-heilbronn-land.de/dl/Tiertransporte_OV_Beilstein.pdf

 

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