II. Historischer Ortsrundgang mit fast 50 Teilnehmern

Veröffentlicht am 15.11.2010 in Gemeindenachrichten

Trotz Formel I Rennen und traumhaftem Wetter konnten wir am vergangenen Sonntag fast 50 Teilnehmer zu unserem II. Historischen Ortsrundgang begrüßen. Insbesondere auf Grund der beschränkten Platzverhältnisse im Heimatmuseum mussten wir 2 Gruppen bilden, von denen eine das Heimatmuseum besuchte, während die andere Gruppe zeitgleich im Ratssaal etwas über die recht turbulente Geschichte Abstatts erfuhr.

Frau Dorothee Ritter ließ im Heimatmuseum anhand der vorhandenen Exponate die Geschichte Abstatts von der Vorzeit, über die Römerzeit bis zur Neuzeit lebendig werden. Anhand eines vorhandenen Ortsplans aus dem 19. Jahrhundert konnten die zentralen Gebäude, wie Amts- und Forsthaus der Wertheimer Fürsten, Kirche und Mühle eingeordnet werden. Auch die wertvolle Vereinsfahne des Happenbacher Radfahrvereins wurde hervorgeholt und bewundert.

Zeitgleich versuchte Jürgen Maute im Ratssaal die Mitspieler bei der Schicksalsgestaltung von Abstatt während der Zeit von 1361-1806, die Heinrieter Herren, die Markgrafen von Baden, die Hohenberger und Neipperger, die Fürsten der Kurpfalz, die Herzöge von Württemberg, die Löwensteiner und Wertheimer Grafen, die später Fürsten wurden, und schließlich auch noch Napoleon in eine einigermaßen überschaubare Ordnung zu bringen.

Durch die notwendige Aufteilung in Gruppen, die fortgeschrittene Zeit und den Einbruch der Dunkelheit wurde nach dem Verlassen des Rathauses schnell klar, dass der „Umfang der Wanderung“ auf den Gang zur Kirche beschränkt werden musste.

Ingo Rust erläuterte vor dem Kirchengebäude zunächst deren für unsere Gegend auffällige Architektur, die mit der Tatsache in Verbindung steht, dass bei der Erstellung des Baus Abstatt zu der katholischen Linie der Fürsten von Löwenstein-Wertheim gehörte, die die Kirche auch stifteten. In der Kirche selbst erläuterte Ingo Rust die Vorgeschichte der Kirche, die noch in der älteren Sakristei gegenwärtig ist. Die Einzelheiten der 1766 erbauten neuen Kirche, wie Kruzifix, Fürstenstand und das Wandbild wurden von Ingo Rust anschaulich erklärt.

Schließlich wollten wir noch dem Volkstrauertag unsere Referenz erweisen. Gudrun Maute erzählte über den Ablauf der Einweihungsfeier des Kriegerdenkmals im Jahre 1926 und die Rolle des Stifters und späteren Ehrenbürgers der Gemeinde Abstatt, Siegfried Levi, der wenige Jahre später 1934 wegen seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland fliehen musste. Vielleicht ist es so auch ohne den Besuch auf dem Friedhof gelungen, dass der eine oder andere Teilnehmer an unserer Veranstaltung das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof einmal genauer betrachtet.

Friederike Rust bedankte sich nach fast 2 Stunden bei unseren geduldigen und sehr interessierten Zuhörern und versprach, dass unsere Ortsrundgänge mit geänderten und ergänzten Schwerpunkten auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

 

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