SPD- Wanderausstellung im Rathaus

Veröffentlicht am 09.05.2013 in Veranstaltungen

Wanderausstellung 150 Jahre Sozialdemokratie
Vom 13. bis 19. Juni 2013 im Weinsberger Rathaus

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ( SPD) feiert 2013 ihr 150jähriges Bestehen. Zu diesem Ereignis gibt es eine Wanderausstellung mit über 20 historischen Text- und Bildtafeln.

Unserem SPD-Ortsverein ist es gelungen, die Ausstellung für eine Woche nach Weinsberg zu holen. Von Donnerstag, 13. Juni bis Mittwoch, 19. Juni 2013, während der Öffnungszeiten des Rathauses, können alle an der Entstehung der Demokratie und demokratischer Strukturen in Deutschland Interessierten die Ausstellung im Foyer besichtigen.
Am Donnerstag Abend, 13.6., 19 Uhr, laden wir zu einer Eröffnungsfeier ein, bei der unser Innenminister und Wahlkreis-Abgeordneter, Reinhold Gall, ein Grußwort sprechen wird.

Wichtigste Stationen der Ausstellung:
1848 - Die französische Revolution schwappt nach Europa über, Die Nationalver-
Sammlung in Frankfurt fordert Grundrechte, die später in die Verfassung
Der Weimarer Republik und in unser Grundgesetz einfließen..

1863- In Leipzig wird der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) unter
Ferdinand Lasalle gegründet. 1869 spaltet sich davon die Sozialdemokra-
tische Arbeiterpartei Deutschlands (SDAP) von August Bebel und
Wilhelm Liebknecht ab, unter der sich Jahre später alle wieder vereinen.

1878- Bismarck erlässt das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen
Der Sozialdemokratie“, das sogenannte Sozialistengesetz, mit der Folge
der Einschränkung der Pressefreiheit, der Auflösung der noch jungen Gewerkschaften und der Inhaftierung ihrer Führer wie Bebel und Liebknecht.

1900- Allen Repressionen zum Trotz entwickelt sich die 1890 umbenannte SPD zur
Massenpartei mit über einer Million Mitgliedern. Sie fordert eine Verbesserung
Der Arbeits- und Lebensbedingungen der ArbeiterInnen, den 8-Stunden-Tag, Verbot von Kinderarbeit und ein gerechtes Sozialversicherungssystem.

1919- Friedrich Ebert als Vorsitzender der stärksten Volkspartei setzt sich für eine verfassungsgebende Nationalversammlung ein.
Er wird der erste gewählte Reichspräsident in der so genannten Weimarer
Republik .. Er führt die Solidar- Versicherungen zur Altersvorsorge, bei Krankheit, bei Arbeitslosigkeit und Unfall ein. Dazu ein modernes Tarifrecht
Und ein Gesetz zur Gründung von Betriebsräten.
In der Weltwirtschaftskrise 1929 entbrennen heftige Diskussionen zum Verhältnis von Wirtschaft und Demokratie. Die Starrköpfigkeit der alten Machteliten aus dem Kaiserreich fördern Demokratiefeindlichkeit und
begünstigen eine erstarken der NSDAP

1933 Am 30. Januar 1933 ernennt Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Noch in der selben Nacht beginnen Verfolgung und Verhaftung von Sozialdemokraten, Gewerkschaftern, Journalisten, Kommunisten. Als die SPD am 15. März als einzige Fraktion im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz stimmt, sind
Von ihren 120 Abgeordneten bereits 26 inhaftiert und verschleppt, und das war erst der Anfang einer beispiellosen Verfolgungs- und Vernichtungsjagd.
Viele GenossInnen und GewerkschafterInnen gingen in den Widerstand,
wer konnte, emigrierte und unterstützte den Widerstand vom Ausland aus.

1945 Kurt Schumacher, einer der wenigen, die das KZ überlebten, prägte das Gesicht der Nachkriegs- SPD in Westdeutschland und wollte Arbeiterpartei Für breitere Schichten wählbar machen. Ein mühsames Unterfangen in einer gebeutelten und politikmüden Gesellschaft. Die SPD wirkte maßgeblich an
Unserem heutigen Grundgesetz mit.
In der sowjetisch besetzten Zone wurde noch vor Gründung der DDR die SPD durch die Besatzungsmacht mit der KPD zur SED zwangsvereinigt und von
Innen her „gesäubert“.
Im Westen folgten in der Adenauer-Ära lange Jahre der Opposition. Den Men-
schen war in den Jahren der Wachstums- und Wohlstandsgesellschaft eine
antikapitalistische Politik nicht zu vermitteln.
Auch die Idee der Wiedervereinigung nicht. Welche Ironie des Schicksals,
dass ausgerechnet Adenauer- Enkel Kohl dafür die Meriten einheimsen konnte, Willy Brandt aber für seinen Kniefall, der die Entspannung einleitete,
von Vielen als Verräter bezeichnet wurde.

1969 Aus einer großen Koalition mit der CDU heraus schafft die SPD eine eigene Mehrheit.
Willy Brandt wurde 1969 der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland in einer Koalition mit der FDP. „Mehr Demokratie wagen“ leitet ein sozialdemokratisches Jahrzehnt ein, geprägt von innenpolitischen Auseinandersetzungen (APO), aber einem erfolgreichen
Aufbrechen der Fronten des kalten Krieges zwischen Ost und West und der
Erstarkung der Freundschaft zu unsern europäischen Nachbarn. Diese
Politik wurde auch von Helmut Schmidt fortgesetzt, bis die FDP 1982 die Koalition verließ.
Harte Jahre in der Opposition bringen aber auch eine pragmatische Erneuerung. 1983 wird der ökologische Umbau der Wirtschaft gefordert,
bereits 1986 der Atomausstieg.

1998 1998 gewinnt die SPD die Bundestagswahl, die erste rot-grüne Koalition unter Gerhard Schröder beschließt den Atomausstieg. Ab 2002, in der zweiten Amtsperiode, wird die Agenda 2010 beschlossen, von vielen Parteimitgliedern als Abkehr von bisherigen sozialpolitischen Grundsätzen
empfunden. Sie treten aus und gründen die WASG.
Die Hartz 4- Gesetzgebung wird auf den Weg gebracht. Viele, die dies bis heute den Sozialdemokraten anlasten, vergessen gern, dass CDU/CSU und FDP über Vermittlungsausschuss und Bundesrat entscheidende Verschlimmerungen durchgesetzt haben.
2005 2005 gewinnt die CDU knapp die Wahlen und die große Koalition beginnt. Die SPD kann trotz guter Außen- und Finanzpolitik nicht punkten. 2009 kommt die schwarz-gelbe Koalition an die Macht.

2013 Im Jahr ihres 150jährigen Bestehens will die SPD auf Bundesebene an ihre
Länderpolitischen Erfolge anknüpfen. Schluss mit den Plagiaten alter
SPD- Beschlüsse durch die CDU in abgespeckter Form.

WIR, die SPD, stehen

- für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn
- für eine eigenständige Alterssicherung für Frauen
- für gleiche und gute Bildungschancen für alle
- für zuverlässige Kinderbetreuung
- für ein starkes, gleichberechtigtes Europa
- für die Bändigung der Finanzmärkte
- für eine gerechte Vermögenssteuer
- für Korrekturen von Fehlentwicklungen durch Hartz 4

 

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