In Sorge um den Bau der Ortsumfahrung

Veröffentlicht am 31.08.2009 in Presseecho

Der Bau einer Ortsumfahrung treibt die Heuchlinger Bürgerschaft nach wie vor um. Dies wurde am Donnerstagabend bei einem Meinungsaustausch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Stoch deutlich.

Nach bisherigem Kenntnisstand soll das Planfeststellungsverfahren für die Heuchlinger Umfahrung in diesem Herbst beginnen und dann nach etwa einem Jahr abgeschlossen sein. "Wir hoffen, dass dann auch das Geld bereitsteht, damit das Projekt im Jahr 2011 in Angriff genommen werden kann", hieß es aus den Reihen der Heuchlinger Interessenvertreter, als sie sich mit dem Landtagsabgeordneten Andreas Stoch am Donnerstagabend im örtlichen Rathaus trafen.
Angesichts der finanziell schwieriger gewordenen Situation fürs Land ist die Sorge um den angepeilten Fahrplan allerdings wieder größer geworden. So war in der Runde die Rede davon, dass sich der ursprünglich für diesen Herbst vorgesehene Baubeginn der Gerstetter Nordumfahrung in Richtung Gussenstadt ("Gerstetten III") verzögere und in diesem Sog auch Heuchlingen wieder ins Hintertreffen geraten könnte.
Auch Andreas Stoch berichtete von klaren Anzeichen dafür, dass für "Gerstetten III" derzeit das Geld fehle. So habe Regierungsdirektor Johannes Schmalzl unlängst in Brenz durchblicken lassen, dass es eine Deckungslücke von acht Millionen Euro für Fördermaßnahmen im Straßenbau geben würde. Auch bei seinem Antrittsbesuch unlängst im Gerstetter Rathaus, so Stoch, habe er eine Verunsicherung festgestellt, weil die Gemeindeverwaltung lange nichts mehr vom Regierungspräsidium zum Vorhaben "Gerstetten III" gehört habe.
Eine Kürzung der Fördermittel des Landes für Straßenbaumaßnahmen ist auch Heuchlingens Ortsvorsteher Frank Schied zu Ohren gekommen. Von manchen Seiten werde sogar behauptet, es sei Geld aus diesem Topf genommen und ins Konjunkturprogramm befördert worden. "Das wäre dann aber eine Perversion", sagte Schied. maßnahme wie die Heuchlinger Ortsumfahrung, die längst vorbereitet sind, sollten nicht dem Konjunkturprogramm geopfert werden. Dies sah auch Andreas Stoch so, der versprach, umgehend eine entsprechende Anfrage ans Regierungspräsidium zu richten: "Ich will da genau wissen, was Sache ist."
Der Landtagsabgeordnete betonte, dass eine Verzögerung von "Gerstetten III" nciht automatisch eine Verschiebung von Heuchlingen zur Folge haben dürfte. Für die Gesamtgemeinde Gerstetten sei es aber wichtig, beide Projekte im Auge zu behalten. Es sei nicht gut, wenn die eine Maßnahme gegen die andere ausgespielt werde. "Es darf nicht zu einem Entweder-Oder kommen, sondern die Interessenvertreter beider Projekte müssen sich gegenseitig unterstützen", sagte Stoch.
Ortsvorsteher Schied bat den Landtagsabgeordneten, sich dafür stark zu machen, dass die Heuchlinger Umfahrung im Doppelhaushalt für 2010/11 des Landes Berücksichtigung finde.
Von einer Verlagerung in einen anderen Fördertopf - beispielsweise über das von Ortschaftsrat Karl-Heinz Frohmaijer vorgeschlagene Entflechtungsgesetz - hält Stoch indessen wenig. Er glaube nicht, dass es der Königsweg sei, die bisherige Strategie zu verlassen. Zeitlich werde dadurch nichts gewonnen - und dies sei ja der entscheidende Faktor. "Das ist nicht eine Frage des Verfahrens, sondern eine Frage des Wollens", sagte Stoch.
Er empfahl, die Heuchlinger Alleinstellungsmerkmale immer wieder in den Mittelpunkt der Diskussion zu rücken. Dazu gehöre für ihn nicht unbedingt der geringere Ausstoß von Kohlendioxid (Gerhard Schlumpberger errechnete für den Fall der Umfahrung eine Wenigerbelastung von 237 Tonnen im Jahr), denn dies könnten andere Gemeinde ebenfalls als Argument anführen. Entscheidend sei im Falle Heuchlingen die extrem enge Durchfahrtsstraße und die Verwinkelung, die Lastwagen zwinge, auf die Gehweg auszuweichen.
Ein starkes Heuchlinger Argument sei zudem der Aspekt, dass die Umfahrung kürzer wäre als die bisherige Ortsdurchfahrt, was nur in wenigen Fällen ebenfalls so sei. In der Runde wurde zudem darauf aufmerksam gemacht, dass es im Falle einer Sperrung der Dettinger Straße, wie es vor einiger Zeit zur Brandbekämpfung erforderlich war, keien Möglichkeit gebe, Heuchlingen zu umgehen - "nicht einmal über einen Feldweg". Wenn in einer solchen Situation der Notarzt im Einsatz sei, könnte dies verheerende Folgen haben.

Aus der Heidenheimer Zeitung vom 29.08.20009

 

Homepage Andreas Stoch